Da die nachhaltige Energie- und Ressourcenwirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg im Mittelpunkt steht, sieht man sich dort als Ressourcen-Universität. Dazu passt der MBA-Studiengang „International Business & Resources in Emerging Markets“, der von Prof. Johannes Stephan geleitet wird. Dabei geht es nicht nur um betriebswirtschaftliche Fragen, sondern auch um volkswirtschaftliche Themen, was dieses Studium besonders macht.
TU Bergakademie Freiberg
Die Welt verändert sich in hoher Geschwindigkeit und in sehr starkem Maße.
Stephan: Das lässt sich ohne Übertreibung sagen. Sei es die Technologie, die Geopolitik, das Klima — die ganze Umwelt ist in Bewegung geraten wie selten zuvor in der Geschichte. Zudem mit offenem Ausgang. Das hat zwangsläufig Auswirkungen auf die Wirtschaft in all ihren Formen und damit auch auf die MBA-Ausbildung. Nicht zuletzt, weil sie einen später meist in Top-Positionen führt, in denen man über die Zukunft von Unternehmen oder anderen Organisationen mitentscheidet.
Das traditionelle betriebswirtschaftliche Instrumentarium reicht also nicht mehr aus, um auch in Zukunft zu bestehen?
Stephan: Nicht, dass es überflüssig geworden wäre. Doch allein wird es den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht.
Weshalb Sie auch eine volkswirtschaftliche Ausbildung anbieten?
Stephan: Ja. Unternehmerisches Handeln findet immer in einem bestimmten volkswirtschaftlichen, institutionellen und kulturellen Rahmen statt. Man muss ihn kennen, will man in einer zunehmend globalisierten Wirtschaft erfolgreich sein. Auch verschmelzen BWL und VWL in einigen Bereichen immer mehr.
Bei dem MBA-Programm ist außer-dem von Emerging Markets die Rede.
Stephan: Sie werden in der globalisierten Welt immer wichtiger. Denken Sie an China, das offiziell immer noch als Entwicklungsland gilt, an Indien und die 55 Länder Afrikas, an die Länder Ostasiens. Sie alle zusammen beherbergen weit über fünf Milliarden Menschen. Diese Transformationsländer entwickeln eine ungeheuere Dynamik, die die Welt immer mehr verändern wird. Darauf muss man sich als Manager vorbereiten, wobei wir helfen.
Sie bieten zwei Spezialisierungen.
Stephan: Zum einen „International Business“ mit einem Aufenthalt an einer Partneruni in Europa oder Asien. Zum anderen „Natural Resources & Environment“, wo es unter anderem um Nachhaltigkeit geht, auch sie ist heute ein internationales Thema.
In welcher Sprache unterrichten Sie?
Stephan: Auf Englisch.
Wo arbeitet man später mit diesem MBA-Abschluss?
Stephan: Im strategischen Management internationaler Unternehmen und in internationalen privaten und staatlichen Organisationen, eventuell auch in einer Non-Government-Organisation.