Wirtschaftsjournalismus — ein Studiengang, den die wenigsten an einer Technischen Universität erwarten. Doch die TU Dortmund hat sich damit längst einen Namen gemacht. Wer seine Zukunft im Journalismus sieht, sollte hier den Start wagen, meint Prof. Henrik Müller, einst stellvertretender Chefredakteur des „Manager Magazin“.
TU Dortmund
Wer Interesse an Kommunikation hat, schwankt oft, ob er Kommunikationswissenschaft oder Journalismus studieren soll.
Müller: Da kommt sicher beides in Betracht. Unser Bachelor- und der Masterstudiengang verbinden Volkswirtschaftslehre mit Journalistik.
Sie sind also zugleich ein vollwertiges volkswirtschaftliches Studium?
Müller: Ja. Wer später Wirtschaftsjournalist werden will, erwirbt damit eine Ausbildung, die ihm ein solides Wissensfundament gibt.
Sollte es mit dem Journalistenberuf nicht klappen, kann man also auf Volkswirt umschwenken?
Müller: Ja. Sollte man später als Journalist eine andere Richtung als Wirtschaft einschlagen, hilft einem umgekehrt die vollwertige journalistische Ausbildung, die man bei uns auch erhält.
Haben es Journalisten momentan nicht schwer, unterzukommen?
Müller: In einigen Bereichen sicher. Fachjournalisten, wie beispielsweise Wirtschaftsjournalisten, sind jedoch gefragt, unter anderem bei den Öffentlich-Rechtlichen.
Mancher Journalist wechselt später in die Unternehmenskommunikation.
Müller: Das nötige Handwerkszeug beherrscht er ja. Ich hoffe, dass diejenigen, die auf die andere Seite wechseln, sich dann noch an ihre journalistische Herkunft erinnern.
Beide Tätigkeiten sind ganz unterschiedlich. Einmal geht es um Pressefreiheit und die vierte Gewalt, im anderen Fall ist es Interessenvertretung.
Müller: Dennoch kann man sich als PR-Frau oder -Mann etwa für das Interesse der Öffentlichkeit an Transparenz in der Wirtschaft einsetzen.