Wirtschaftsingenieurwesen hat viele Richtungen, etwa Maschinenbau oder Elektrotechnik. An der TH Mittelhessen in Friedberg gibt es das Fach in Verbindung mit Immobilien, und zwar als Bachelor- und Masterstudium. Man kann auch beide Abschlüsse machen, sagt Prof. Daniel Piazolo.
TH Mittelhessen
Macht einen der Bachelorabschluss allein schon fit für den Beruf?
Piazolo: Ja, man hat dann bereits eine sehr intensive Ausbildung durchlaufen, mit dem Schwerpunkt Facility Management oder Technisches Asset Management.
Wo kann man dann später arbeiten?
Piazolo: Beim ersten Schwerpunkt etwa bei Dienstleistungsunternehmen, in der Industrie oder für Investoren. Im zweiten Fall bei der Entwicklung, Finanzierung, Verwaltung und Vermarktung von Immobilien, um nur einiges zu nennen.
Wann empfiehlt sich das Masterstudium?
Piazolo: Wenn man sein Wissen weiter vertiefen will. Zum Teil geht es hier auch um internationale Aspekte. Häufig wird es auch von Interessenten gewählt, die aus anderen Studiengängen kommen und sich noch Immobilienwissen aneignen wollen. Auch hier gibt es wieder zahlreiche berufliche Möglichkeiten.
Die Immobilien- und Bauwirtschaft ist wegen der höheren Zinsen wohl etwas in die Krise geraten.
Piazolo: Ich denke eher, die Übertreibungen der letzten Jahre lassen nach, was keine schlechte Sache ist. Nach wie vor besteht Baubedarf, etwa auf dem Wohnungssektor. Auch der Renovierungsbedarf ist zum Teil hoch. Die ganze Industrie macht einen erheblichen Teil der Wirtschaftsleistung aus. Die Berufsaussichten dürften also weiterhin gut bleiben.
Immobilien sind ein sehr umfassendes Thema, da geht es neben technischen, betriebs- und volkswirtschaftlichen auch um rechtliche und Nachhaltigkeitsfragen.
Piazolo: Was die Sache auch so interessant macht. Und man kann sicher sein, dass bei den Studiengängen kein relevantes Thema ausgelassen wird.