Nachhaltigkeit durchdringt heute fast alle Fachbereiche, selbst das Personalmanagement. Nachhaltige Unternehmen sind nur so gut, wie ihre Beschäftigten Nachhaltigkeit im Alltag umsetzen, was auch ein nachhaltiges Personalmanagement voraussetzt, meint Prof. Uta Kirschten. Sie leitet an der Westsächsischen Hochschule Zwickau den Masterstudiengang Nachhaltiges Personalmanagement.
Hochschule Zwickau
Unternehmen sind bekanntlich nur so gut, wie die Menschen, die bei ihnen arbeiten.
Kirschten: Eine alte Erkennnis, die bis heute gilt. Zumal in Zeiten, da die Herausforderungen immer größer werden. Man kann es auch so sagen: Die wichtigste Ressource sind die Menschen. Die richtigen zu finden und anzuleiten, ist deshalb eine sehr wichtige Aufgabe jedes Personalmanagements.
Fällt das in puncto Nachhaltigkeit zu Zeiten des immer spürbareren Klimawandels und von Fridays for Future nicht wesentlich leichter als früher?
Kirschten: Auf jeden Fall. Die Jugend ist zum Teil sehr sensibilisert und arbeitet engagiert an den Problemen mit. Sie versteht, dass es um ihre Zukunft geht. Aber auch viele Ältere in den Unternehmen sind längst sensibilisiert. Gleichgültig ist heute kaum noch jemand.
Dennoch muss oft eingeschliffenes Verhalten geändert werden.
Kirschten: Das stimmt. Deshalb gehört zur Ausbildung auch Change Management. Ebenso wie Innovation Management, da oft noch keine fertigen Konzepte vorhanden sind, wie mit all den Herausforderungen am besten umzugehen ist, sondern erst noch gefunden werden müssen.
Hat man in allen Branchen erkannt, wie bedeutsam nachhaltiges Personalmanagement ist?
Kirschten: Mehr oder weniger ja. Dafür sorgen auch neue gesetzliche Regelungen. In Zukunft werden nur noch ökologisch verträgliche, sozial gerechte und wirtschaftlich leistungsfähige Unternehmen bestehen. Damit sind die Berufsaussichten unserer Absolventinnen und Absolventen auch sehr gut.