Deglobalisierung lautet eins der neuen Schlagworte. Wird das Rad zurückgedreht? Vielleicht ein bisschen. Doch Welthandel wird es immer geben. Das meint nicht nur Prof. Martin Keim, der an der Hochschule Worms Außenwirtschaft unterrichtet. Handelsexperten sind also immer gefragt.
Hochschule Worms
Der internationale Handel geht derzeit durch schwere Phasen. Man denke nur an die Lieferkettenprobleme oder die vielen Sanktionen.
Keim: Umso mehr gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt ein Import- und Exportland wie unseres.
Ihre Hochschule bietet ein Bachelor- und ein Masterstudium in Global Trade Management an. Hat man beide durchlaufen, dürfte man der Superexperte sein.
Keim: (lacht) Wahrscheinlich. Aber auch bereits ein Studium reicht, um in der Wirtschaft sehr gute Chancen zu haben.
Wie unterscheiden sich die beiden Studiengänge?
Keim: Um es auf einen kurzen Nenner zu bringen: Der Bachelorstudiiengang findet auf Deutsch statt, an ihm nehmen vor allem Deutsche teil und er behandelt den Stoff aus der Sicht deutscher Unternehmen. Der Master findet auf Englisch statt, viele Teilnehmer sind Ausländer, und es geht um die internationale Sichtweise.
Es wird viel von Deglobalisierung und Reshoring gesprochen. Wirkt sich das auf das generelle Interesse an den Studiengängen aus?
Keim: Nein. Auch wenn die Globalisierung derzeit die eine oder andere Delle bekommt, Welthandel wird es weiterhin geben. Vielleicht verlagern sich die Warenströme und der Handel wird komplizierter. Umso mehr sind Außenhandelsexperten gefragt.
Wie spezialisiert ist die Bachelorausbildung?
Keim: Man erhält hier auch eine volle BWL-Ausbildung.
Bietet sich nicht auch ein Auslandssemester an?
Keim: Bei beiden Studiengängen ist ein Auslandssemester möglich.