Über Nachhaltigkeit kann man wunderbar theoretisieren oder Nägel mit Köpfen machen. An der Hochschule Pforzheim hält man es mit Letzterem, weshalb der Masterstudiengang „Life Cycle & Sustainability“ ausgesprochen projektorientiert ist. Wobei die Theorie nicht zu kurz kommt, meint Studiengangsleiter Prof. Tobias Viere.
Hochschule Pforzheim
Bei der Nachhaltigkeit heißt es inzwischen: Nicht nur reden, machen! Denn die Uhr tickt.
Viere: In der Tat. Die Unternehmen müssen substanzielle Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit angehen.
Allerdings steht bei den Hochschulen zwangsläufig die Theorie im Vordergrund.
Viere: Grundlagen und Methoden sind wichtig. Wir bieten jedoch viele praxisbezogene Seminar- und Projektarbeiten sowie Exkursionen an.
Nachhaltigkeit ist ein riesiges Thema mit vielen Aspekten. Welchen beleuchtet Ihr Studiengang?
Viere: Wir konzentrieren uns auf Fragen der Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten, Produktionssystemen und Unternehmen. Dazu gehören etwa Klimabilanzen und Kreislauffragen.
Öffnen sich die Unternehmen dem Nachhaltigkeitsdenken?
Viere: Unbedingt, auch aufgrund neuer Vorgaben wie der verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung. Nachhaltigkeit ist also längst mehr als nur „nice to have“. Als ich Ende der neunziger Jahre Umweltwissenschaft studierte, war das noch ein exotisches Fach. Heute gehört Nachhaltigkeit fast überall zum Standard.
Nehmen Sie in Ihren Studiengang auch Bewerber auf, deren Bachelorstudium nichts mit Nachhaltigkeit zu tun hatte?
Viere: Ja, sie haben zuvor oft BWL und Ingenieurwissenschaften studiert.
Ihre Hochschule ist beim Thema Nachhaltigkeit auffallend rührig.
Viere: Wir waren hier sehr früh als Hochschule aktiv, bieten auch Bachelorprogramme zu BWL und Nachhaltigkeit an und haben ein sehr engagiertes Professorenteam mit gleichzeitig intensiver Betreuung der Studierenden.