An der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg hat man eine weitere Vorstellung von Wirtschaftsrecht als üblich. Prof. Eike Albrecht, der den weiterbildenden Masterstudiengang „Wirtschaftsrecht für Technologieunternehmen“ leitet, erklärt warum. Die Teilnehmer schließen mit dem Master of Business Law (M.B.L.) ab.
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Ihr Studiengang geht weit über das hinaus, was man allgemein als Wirtschaftsrecht versteht.
Albrecht: Ganz bewusst, weil die Anforderungen an Tech-Firmen heute ausgesprochen groß sind. Da geht es neben dem reinen Wirtschaftsrecht beispielsweise auch um Arbeitsrecht, Medienrecht, Datenschutz, aber auch um Projektarbeit, Risikomanagement und Marketing, die ebenfalls zu unserer Ausbildung gehören.
Da sind wir schon im betriebswirtschaftlichen Bereich.
Albrecht: Ja, hier wird es interdisziplinär. Damit decken wir eine Reihe von Themen ab, die bei herkömmlichen wirtschafts- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen meist etwas zu kurz kommen.
Die Führungskräfte in der Tech-Industrie aber kennen sollten?
Albrecht: Unbedingt. Zumal hier in schnellem Tempo ständig neue Fragen aufgeworfen werden. Denken Sie nur an die KI, die plötzlich in aller Munde ist und unzählige Herausforderungen mit sich bringt. Nicht nur technischer, sondern auch rechtlicher und sogar ethischer Art. Wer aufgrund seiner Ausbildung in diesen Kategorien denken kann, ist anderen voraus.
Was muss man an Vorkenntnissen mitbringen?
Albrecht: Juristische Grundkenntnisse, die meisten BWL-Bachelor bringen sie mit. Die Teilnehmer haben oft auch eine ingenieurwissenschaftliche Ausbildung und wollen sich auf Führungsaufgaben vorbereiten.
Kann man danach auch in anderen Branchen arbeiten?
Albrecht: Ja, das Wissen wird auch anderswo benötigt, sogar in der öffentlichen Verwaltung sowie in Planungsbüros.