Er war einst Staatssekretär in Brandenburg. Heute unterrichtet Prof. Markus Karp an der TH Wildau Public Management.
TH Wildau
Ein moderner Staat lässt sich sicher auch daran erkennen, ob er ein modernes Management hat.
Karp: So könnte man sagen. Moderne Staaten müssen heute vielen Anforderungen gerecht werden, und da hilft in der Tat nur modernes Management, das man unter der Bezeichnung „Public Management“ an vielen Hochschulen lernen kann.
Also mit modernen Methoden gegen den Amtsschimmel.
Karp: Obwohl es ihn noch da und dort gibt, geht Amtsschimmel heute gar nicht mehr. Der Bürger akzeptiert das immer weniger. Er kann sogar zum Standortnachteil werden.
Wer viel im Ausland unterwegs ist und dort arbeitet, erlebt manchmal eine staatliche Verwaltung, die viel besser schnurrt als bei uns.
Karp: Und manchmal auch eine, die viel schlechter ist. Aber klar: Der Vergleich mit anderen Ländern ist nicht nur legitim, sondern auch wichtig, um von ihnen zu lernen.
Ist Public Management nicht eine bunte Mischung vieler Disziplinen — von BWL und VWL bis zu Politikwissenschaft, Jura und Informatik?
Karp: Ja, es ist ein ausgesprochen interdisziplinäres Fach, was es gerade so reizvoll macht.
Ist die Nachfrage nach Public Managern groß?
Karp: Auf jeden Fall. Nicht nur beim Staat, sondern etwa auch bei Consultingfirmen. Wie überall lassen sich auch in der öffentlichen Verwaltung alle Prozesse ständig verbessern und effektiver gestalten. Auch sind noch nicht alle Möglichkeiten des Public Private Partnership ausgeschöpft.
Und die Bürgernähe lässt sich oft auch verbessern.
Karp: Ja, noch ein wichtiges Thema.